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Gefahr der Noroviren

Noroviren sind hoch infektiös: Für eine Ansteckung reichen 10 bis 100 Viruspartikel aus. Bespielsweise enthält ein Gramm Patientenstuhl bis zu zehn Millionen Viruspartikel. Noroviren werden über den Stuhl und Erbrochenes ausgeschieden.

Das Virus ist zudem durch virushaltige Tröpfchen beim Erbrechen übertragbar oder auch durch kontaminierte Speisen und Getränke (Bsp. unreines Trinkwasser). Ausbrüche treten vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Alten- und Pflegeheimen und Krankenhäusern, aber auch in Ferienheimen, auf Kreuzfahrtschiffen sowie in Militäreinrichtungen auf.

Symptome einer akuten Noro­virus-Gastroenteritis sind Erbrechen und starker Durchfall, häufig begleitet von Übelkeit, Ermattung, Magen- und Kopfschmerzen sowie erhöhter Körpertemperatur.

Was ist zu tun im Ausbruchsfall?

Noroviren sind gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) bei Nachweis im Stuhl oder sonstigem Untersuchungsmaterial gegenüber dem Gesundheitsamt meldepflichtig. Ebenso besteht Meldepflicht bei Verdacht oder Erkrankung an einer akuten Gastroenteritis, wenn mindestens zwei zusammenhängende Fälle auftreten oder wenn die betroffene Person Umgang mit Lebensmitteln hat oder in einer Gemeinschaftsverpflegungseinrichtung wie z. B. einer Küche tätig ist. Üblicherweiße vergehen zwischen 6 und 50 Stunden zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung.

Das RKI und die AWMF geben für das Hygiene­management bei Noroviren-Ausbrüchen detaillierte Empfehlungen. Wichtige Maßnahmen sind:

  • Bei Gastroenteritiden: Parallel zu bakteriologischen Untersuchungen gezielte Diagnostik (Untersuchung von Stuhlproben in speziellen Laboratorien)
  • Meldung beim Gesundheitsamt
  • Ursachenforschung
  • Isolation des / der Erkrankten (eigenes WC, ggf. Kohortenisolierung), Aufhebung der Isolierung frühestens zwei Tage nach Ende der klinischen Erscheinungen
  • Minimieren von Patienten-, Bewohner- und Personalbewegungen (Bereichspflege) generell und besonders zwischen den Stationen
  • Freistellen erkrankten Personals von der Arbeit auch bei geringer klinischer Symptomatik bis mind. zwei Tage nach Ende der klinischen Erscheinungen
  • Nach Wiederaufnahme der Arbeit besondere Sorgfalt bei der persönlichen Händehygiene ­(längere Virusausscheidung möglich)
  • Gründliche Schulung des Personals zum notwendigen Hygienemanagement
  • Unterweisung von Patient / Kontaktperson hinsichtlich korrekter Händedesinfektion mit einem Hände-Desinfektionsmittel
  • Aufklärung von Kontaktpersonen hinsichtlich Infektionsrisiken (z. B. face-to-face-Übertragung)
  • Hygienische Maßnahmen

Personal

  • Pflege und Betreuung des / der Patienten mit Einweghandschuhen, Schutzkittel und ggf. Mund-Nasen-Schutz (Übertragungsrisiko durch Erbrochenes)
  • Nach Kontamination, z. B. durch Erbrochenes, Fläche sofort nach Anlegen des Mund- und Nasenschutzes desinfizierend reinigen
  • Konsequente Händedesinfektion mit einem Hände-Desinfektionsmittel: Anwendung nach Patientenkontakt, nach Ablegen der Einweghandschuhe vor Verlassen des Zimmers und gemäß der „Fünf Momente“

Patient

  • Korrekte Durchführung der Händedesinfektion mit einem Hände-Desinfektionsmittel (vor Verlassen des Zimmers, nach dem Toilettengang usw.)
  • Weiterführung der Händehygiene noch mindestens eine Woche nach Ende der klinischen Erscheinungen
  • Flächendesinfektion: Tägliche Desinfektion aller patientennahen Kontaktflächen inkl. Türgriffe.
  • Wäschedesinfektion: Bett- und Leibwäsche als infektiöse Wäsche in einem geschlossenen Wäschesack transportieren
  • Mit einem chemo-thermischen Waschverfahren > 60 °C reinigen

Händedesinfektion bei Noroviren

Bei der Inaktivierung von Noroviren steht die hygienische Händedesinfektion im Fokus, die nach den „Fünf Momenten“ der WHO erfolgen sollte. Zwingend ist eine Händedesinfektion bei Noroviren z. B. nach Patientenkontakt, nach Ablegen der Einmalhandschuhe und vor Verlassen des Zimmers. Voraussetzung für die Einhaltung der Händedesinfektion ist eine ausreichende Zahl von gut platzierten Spendern.

Beim Auftreten von Norovirus-Infektionen oder -Ausbrüchen sind gemäß RKI für die hygienische Händedesinfektion Produkte mit dem Wirkungsspektrum begrenzt viruzid PLUS oder viruzid zu verwenden.
Empfehlenswerte Produkte sind hierbei unter anderem die Desinfektionsmittel “Sterillium Virugard” und “Sterillium Med” von HARTMANN.

Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.
Tel.: 0731 77283, E-Mail: info@ranft-neu-ulm.de